Lotto im Sääli aber sonst nie etwas los – im 1200 Seelendorf
Krattigen oberhalb des Thunersees trifft dies seit letztem Sommer bestimmt
nicht mehr zu. Der auf die Initiative von Petra Simmen-Heim und Evelyne Liechti
gegründete Verein „Treffpunkt Krattigen“ gibt Gegensteuer und bringt Schwung
und Leben in die Dorfgemeinschaft. Dies machen die Mitglieder übrigens so professionell
und engagiert, dass sogar die Gemeindeverwaltung beim Verein anklopft und um
Einsatz bittet. Aber darum geht es hier gar nicht, sondern um den Markt, zudem
der „Treffpunkt Krattigen“ am 13. Mai 2017 einlädt. Marktaussteller – ein beeindruckender
Mix aus lokalem Hand- und Kunstwerk und Marktstände mit Köstlichkeiten aus der
Region – und eine Bühne für Kleinkunst-Darbietungen sollen die Besucherinnen
und Besucher nach der kalten Zeit wieder aus ihren Häusern locken. Wem der
Trubel zu viel wird kann sich bei der Barista Schweizermeisterin 2010 mit wunderbarem
Kaffee verwöhnen lassen und dabei die Aussicht auf den Thunersee geniessen oder
dem Holzbildhauer Baptiste Gass beim Schnitzen seiner Skulpturen zuschauen...
Kurz und gut: Ein guter Grund mehr mal wieder ins Berner Oberland zu fahren.
https://www.treffpunktkrattigen.ch/
Ein Unfall, eine Krankheit, ein mutiger Entscheid, die Liebe und der Tod.
Cornelia Diethelm erzählt die Geschichten von 27 Menschen aus Graubünden, deren
Leben sich nach einem solchen Ereignis völlig verändert hat. Die Porträts sind
in loser Folge in der «Südostschweiz am Sonntag» und in der «Schweiz am Sonntag»
erschienen. In diesem Buch geben die Porträtierten zusätzlich Antwort auf die
Frage, wie es nach den damaligen Gesprächen weitergegangen ist und wo sie heute
im Leben stehen. Die Antworten sind nochmals spannende, oft berührende kurze
Geschichten - mit manch einer erneuten Lebenswende. «Grundlegende Fragen des
Menschseins» kommen in diesen Porträts zur Sprache, schreibt Maria Meyer-Grass,
Psychotherapeutin aus Klosters, in ihrem Nachwort.
Ich mag dieses Buch, weil Cornelia Diethelm Menschen mag und weil keines der Porträts voyeuristisch ist. Es sind Geschichten zum Nachdenken, aber auch zum Schnmunzeln. Es ist spannend zu lesen, wohin Lebenswendungen führen können. Veränderungen sind nicht nur mühsam, sondern können auch heilsam sein. Das Buch ist bei Edition Somedia erschienen.
Sie
wurde gerade aus ihrer Wohnung geschmissen, wäre eigentlich gern ein
berühmtes Model, ist nicht gerade kultiviert, dafür überaus emotional
und mit einem vorlauten Mundwerk gesegnet. Er ist ein Buchhändler, wäre
eigentlich gern erfolgreicher Schriftsteller, ist nicht gerade
umgänglich, eher weltfremd, verfügt aber über Intellekt im Übermass.
Unüberwindbare Gegensätze. Doch plötzlich steht sie Mitten in der Nacht
in seiner Wohnung. Ein Schauspiel über den Aufbruch zur Aufrichtigkeit
zwischen zwei Menschen, deren Sein mit ihrem Schein nicht Schritt halten
kann.
Eine Komödie - oder auch keine - von Wilton Manhoff. Umgesetzt vom kleinen Berner Theater nota bene. Unter der Leitung von Regisseurin Davina Siegenthaler werden immer wieder spannende Theaterexperimente auf kleinstem Raum gezeigt. Wunderbar! Vorstellungen noch bis und mit dem 7. Mai 2017.
Vielfältiges und Kreatives ist seit dem Auszug der Feuerwehr auf dem Areal der alten Kaserne Viktoria entstanden. Und noch immer werden in den weitläufigen Räumlichkeiten unterschiedlichste Projekte umgesetzt. Am Samstag, 29. April 2017, öffnet ein neues Geschäft seine Pforten: die Wirkerei Viktoria. Ab 14.00 Uhr heissen dich die Initiantinnen und ihre Gemeinschaft in ihrem Lokal willkommen. Rundgang. Apéro. Verkauf.
Anlehnend an die Bedeutung eines althergebrachten Begriffs haben Sandra Hanselmann und Katrin Hugentobler einen Second Hand Laden mit integriertem Atelier ins Leben gerufen. Nebst dem herkömmlichen An- und Verkauf von gut erhaltenen Kleidern aus zweiter Hand werden an den Werkplätzen Produkte aus erster Hand hergestellt. So kreieren und vertreiben ein T-Shirt-Designer, eine Innendekorateurin und eine Modedesignerin ihre Kreationen direkt vor Ort. Ferner bietet eine Schneiderin einen Änderungsservice an. Ein Teil der Arbeits- und Ausstellungsflächen ist zudem für die Auslage von handgemachtem Schmuck und selbstgenähten Kinderaccessoires reserviert.
Die Wirkerei Viktoria lädt immer am Mittwoch von 14.00 bis 18.00 Uhr, donnerstags von 14.00 bis 20.00 Uhr, am Freitag von 14.00 bis 22.00 Uhr und samstags von 10.00 bis 17.00 Uhr zum Stöbern ein.
Wer den Zürisee, das Niederdorf oder die Bahnhofsstrasse schon kennt und Lust hat in Zürich mal was Neues zu entdecken, dem empfehle ich im Hauptbahnhof den Ausgang Sihlquai zu wählen und die Zollstrasse Richtung Kreis 5 entlang zu spazieren. Bereits nach wenigen Metern kommt man auf die Josefstrasse, die sich bis zum Viadukt erstreckt.
Hier weht einem eine bunte Mischung an angesagten Cafés, Mode-, Buch- und Velolädeli und eine kulinarische Vielfalt an Länderküchen entgegen: Von Italienisch über Tibetisch oder Marokkanisch, bis hin zu vegetarischen oder veganen Restaurants ist für jeden Geschmack etwas zu finden.
Ich empfehle auf dem Weg bis zur grünen Josefwiese ein italenisches Cornetti bei der Konditorei Confiserie Caredda, ein Cappuccino in der Rösterei Café Noir, zum Zmittag eine feine Auswahl vom vegetarischen Buffet im Samses und einen Apéro in der Abendsonne beim Kiosk Josefwiese oder bei Frau Gerolds Garten. Auch im Viadukt gibt es viel Kreatives zu entdecken und wer genug vom Konsumieren hat, der flaniert über den Lettenviadukt Richtung Limmat und nimmt ein Flussbad im Unteren Letten.
Die zwei irischen Musikerinnen Cliodhna Ni
Aodain und Shirley Grimes laden am Sonntag 7. Mai im Kulturhof Köniz zum Singen
ein.
Es sollen
Menschen aus aller Welt und aus allen Religionen zusammenkommen. Sie üben das Lied «Onde River» ein, essen miteinander und lernen einander kennen. Die Initiantinnen möchten damit ein gemeinsames Zeichen von
Respekt, Toleranz und Liebe in eine Welt senden, die trennende und diskriminierende
Mauern baut.
Der Anlass
wird professionell gefilmt und als positive Botschaft im Internet verbreitet.
Inmitten eines traumhaften Parkes steht sie, die Villa Stucki. Oft bin ich schon daran vorbei gelaufen, wie sich herausstellte schon „zu oft“! Jeden Dienstagabend kann ab 19h ein phantastisches äthiopisches Buffet genossen werden. Reservieren ist empfohlen denn die Plätze sind rar und sehr begehrt.Das Buffet von Eskedar Mengehsa besteht aus zehn Gerichte, davon alleine sieben für Vegetarier. Ein unübertreffbares Duftbouquet schwebt uns bereits beim eintreten in die Villa entgegen. Der wunderschöne Raum wo uns ein festlich gedeckter Tisch erwartet, versetzt uns in eine andere, längst vergangen Zeit. Das Essen, die Vielzahl an hausgemachten Speisen übertreffen sich gegenseitig an Farbe und Geschmacksintensität. Ein kulinarischer Traum! Die verschiedenen Gerichte werden auf eine Art Fladenbrot drapiert. Gegessen wird dann von Hand, was das Esserlebnis noch spezieller und aussergewöhnlicher macht.
Zwei Ko-Schreibende haben an dieser Stelle schon auf die Schönheit Bolognas hingewiesen. Ich kann mich ihnen nur anschliessen. Berns Arkaden erscheinen einem sehr bescheiden, wenn man durch die endlos langen und hohen Arkaden Bolognas geschlendert ist. Auch die Apéroplättchen sind eine Wucht. Die Leute sind freundlich. Die Stimmung ist gut. (Wahrscheinlich gibt es da einen Zusammenhang.)
Empfehlen möchte ich an dieser Stelle die Pizzeria Banco del Vino, die eigentlich auch eine Enoteca ist. Wir haben zwar keine Pizza gegessen, weil wir schon Unmengen von Apérohäppchen genossen hatten (Bologna halt!), aber diese und die Salate waren sehr gut und die Foccacia, die mit dem Salat kam, wie auch die Karte, auf der die Pizze beschrieben waren, lassen Bestes vermuten. Von der Wein- und Bierauswahl ganz zu schweigen!
Leider war es unser letzter Abend, sonst wären wir garantiert nochmals hingegangen. Nur schon das moderne, stylische und grosszügige Lokal, das wie eine Mischung aus In-Bar, Weinladen, Kantine und Bibliothek aussieht, bietet eine wunderbare Abwechslung zu den ansonsten eher dicht gedrängten, kleinen Lokalen. Ausserdem war die Bedienung sehr freundlich und kompetent.
banco del vino, via goito 3G, 40126 Bologna
"Dar colur - mussar Colur" ist ein Dokumentarfilm der Regisseurein Menga Huonder-Jenny. Wie, wann und warum überhaupt soll man sich die Haare färben? Die Bündner Regisseurin schaut und hört sich in den romanischen und deutschsprachtigen Bünder Bergtälern um. Der rote Faden ist vielleicht weltweit
ähnlich und beleuchtet ein Thema, das kaum öffentlich diskutiert wird. Ein Film Zum Sinnieren, Reflektieren und Schmunzeln.
Zwischen Industrie- und Wohngebäuden blüht seit bald einem Jahr im Mattenhofquartier von Bern die Kulturbar Werkhof102. Wer den Werkhof betritt, staunt. Schwer zu beschreiben, was dieser Ort genau ist. Er ist fast alles: Eine Kaffeebar in erster Linie, aber auch ein Kulturlokal, ein Restaurant, ein Arbeits- und Spielzimmer, ein Raum für Tanz, Yoga, Pilates, Fitness, eine Bühne für Lesungen, Konzerte und Poetryslams. Letztlich sei es vielleicht so etwas wie das Wohnzimmer für das Quartier.
Dass der Werkhof in dieser Vielfältigkeit funktioniert, hat verschiedene Gründe: Zum einen eine sorgfältige Planung, viel Engagement und eine moderne und professionelle Infrastruktur. Zum Anderen eine gute Portion Blauäugigkeit, auch genannt: Mut. Valentina und Kim haben die Kulturbar nach abgeschlossener Matura im April 2016 eröffnet. Der Ort wächst mit jedem Tag, sagt eine Mitarbeiterin des Teams, das sich aus fünf jungen Menschen zusammensetzt. Jeden Tag bieten sich neue Ideen von Gästen und Inhaberinnen, und was noch keine Hände und Füsse hat, kriegt welche. Der Werkhof102 ist ein eigenes, kleines Universum, das nach eigenen Gesetzen funktioniert. Vielleicht steht deshalb auf der Toilettenspülung in kleinen Lettern zur Erinnerung geschrieben: «Hallo Wäut».



