Michel, ein zwanzigjähriger junger Mann mit frühkindlichem Autismus,
lebt heute ohne Psychopharmaka in einer offenen Wohngruppe in der Chasa
Flurina im Unterengadin. Ein Glücksfall!
Als bei Michel die Pubertät einsetzte und eskalierende Situationen
zu Hause, in der Heilpädagogischen Schule und in der Wohngruppe
zunahmen, wurden seine Eltern mehrmals vor die Wahl gestellt, ihrem Sohn
Neuroleptika und Antidepressiva zu verabreichen oder sonst einen neuen
Platz zu suchen, weil sein Verhalten nicht mehr tragbar sei. In der
Krisensituation sahen die Eltern keinen anderen Weg, als dem Vorschlag
der Fachpersonen zuzustimmen, allerdings mit grossen Bedenken.Die
Autorin erzählt von bedingungsloser Liebe, Überforderung, Verzweiflung
und Einsamkeit. Sie findet kompetente Betreuungspersonen mit
beachtenswerten Fähigkeiten: ihnen gelingt es, den «leicht erregbaren»
Michel ohne Abgabe von Psychopharmaka zu beruhigen und sein Vertrauen zu
gewinnen. Das Buch erschliesst den sogenannt «Normalen» einen
Lebensbereich, der für die meisten weiter entfernt liegt als das Ende
der Welt – und uns trotzdem alle angeht.
Ich finde dieses Buch sehr lesenswert, denn es zeigt auf, dass auch heute noch in vielen Institutionen einen einfachen Weg gewählt wird. Eveline Bachmann hat dieses Buch nicht mit mahnendem Zeigefinder geschrieben, sondern aus dem Bedürfnis heraus, aufzuzeigen, dass man mit Hartnäckigkeit und Mut auch zum Ziel kommen kann.
«Nimm eins, gib eins!» – das ist die Idee hinter dem von den Kornhausbibliotheken Bern und Stadtgrün Bern lancierten Projekt «Offene Bücherschränke in Parkanlagen». Ein wetterfester Schrank wird mit einem Anfangsbestand an Büchern, Hörbüchern und Filmen bestückt. Ihr könnt jederzeit ein Exemplar mitnehmen. Das gelesene Buch bringt ihr entweder wieder zurück, oder behaltet es und stellt dafür ein anderes in den Schrank.
Das Angebot besteht bereits seit 2016, mittlerweile an neun Standorten: Im Marzilibad, am Marziliplatz, im Senkgarten der Parkanlage Elfenau, auf der Kleinen Schanze, dem Falkenplatz, dem Lorraineplatz, im Bachmätteli, im Wylerbad und in der Parkanlage Brünnengut.
Ich freue mich schon jetzt auf den Sommer und viele Mussestunden mit interessanten Büchern unter freiem Himmel im Grünen!
Nina Binkert, Mutter von fünf Mädchen, kreiert Postkarten, Poster, Kuverts, Notiz- und Bilderbücher, Kalender, Wickelpapiere, Sticker und Stempel mit Bildern vom Zirkusesel bis zur Glücksrakete. Im Grossatelier, in welchem auch die Kinder aus dem Vollen schöpfen, entstehen farbige und lebenslustige Sujets. Die Motive sind selbstsprechend. Auch nur mit schönen Grüssen ausgestattet, erhellen die Postkarten die Gemüter ihrer Empfänger. Die Produkte aus und auf Papier werden mit verschiedensten Zutaten gemalt, geschnitten und geklebt und sind farben- und überhaupt froh. Wie findet Nina in unserer schnelllebigen Zeit ihre Zeit für die Zeit im Atelier? Diese Antwort gebe ich aus reiner Vermutung: Kreativität und Kinder sind zeitlos – etwas von dieser Qualität springt unmittelbar mit den «schönen Grüssen» auf uns über.
Sportferien?
Noch kein Programm? Keine Lust auf den Skirummel und die Massen von Leuten?
Dann heisst die Lösung vielleicht Saxeten. Im kleinen idyllischen Dörfchen
unterhält eine unabhängige Interessengemeinschaft einen Top-Schlittelweg. Beim
einstündigen Marsch in der malerischen Winter-Berglandschaft - die Autorin empfiehlt dies abends zu tun und bei Wetterglück den
irrsinnig schönen Sternenhimmel zu bewundern - wärmt man sich auf, bevor man
4 km runtersausen kann. Und unterwegs begrüsst einem im urichgen Hexenhäuschen
die Familie Balmer mit warmen Getränken und auf Vorbestellung mit herrlichem
Fondue.
Er schenkt Suppe aus! Zumindest in der Stadtbad-Gelateria in Olten. Die Gelateria inmitten der Altstadt, gleich bei der alten Holzbrücke, wird im Winter zur Suppenstube umgebaut. Täglich werden vier hausgemachte Suppen angeboten, zum Mitnehmen oder zum „vor Ort“ Essen, wozu sich die Autorin entschieden hat. Die im „Chacheli“ ausgeschenkte Suppe schmeckt herrlich und in der kleinen Räumlichkeit ist es gemütlich.
Auch wer satt ist, kann ruhig vorbeischauen: Am exquisiten Teeangebot könnte sich mancher Restaurationsbetrieb ein Vorbild nehmen. Wer den Weg erst im Sommer in die Oltner Altstadt finden sollte, wird bestimmt ebenfalls nicht enttäuscht: 21 Sorten hat die kleine aber feine Gelateria laut Website, alle Glacés sind hausgemacht und für die Zubereitung werden nur regionale Produkte, wie zum Beispiel Bio-Milch aus Madiswil, verwendet. Soll es ruhig bald wieder Sommer werden!
Hinter dem Met von Alexander Eckert steckt eine starke Mischung: Überzeugung, Handwerk, Niveau. In seiner Metsiederei in Innerberg bei Bern entstehen aus Wasser, Honig, Kräutern und Hefe phantastisch gute Honigweine. Frei nach einem alten Rezept.
2012 bildete sich der ehemalige Softwareentwickler zum Imker aus, um seinen Met von Grund auf herstellen zu können. Unterdessen produziert er rund 4000 Liter pro Jahr; klassischen Milfion (gälisch, Honigwein), herberen Norse (altnordisch, Nordmannmet), und seit 2015 auch Fleur de Met und den Metbrand Vitum (germanisch, Weisheit).
www.metsiederei.ch (WDH)
An den Ufern und in der Umgebung der Aare in Bern diskutieren zwei
Erbsen darüber, wer sie wären, wenn sie eine andere sein könnten. Derweil Jonas auf dem Markt die ältere Frau erkennt, die energisch in den
Radieschen wühlt, wartet eine Statue beim Loebegge auf ihre neuen
Freunde, beschliesst Otto Schnabelhut, nichts zu tun, schwebt vom Himmel
ein lila Brief in Oma Friedas Schoss. Solche verträumten, skurrilen und
surrealen Geschichten aus dem Leben schnappt die Aare auf und flüstert
sie weiter.
Désirée Scheidegger hat dem Fluss dabei zugehört und hält die
Geschichten in ihrem Erstling Aaregeflüster in einer schnörkellosen und
gleichzeitig verspielten Sprache fest. Gekonnt führt die Autorin sie zu
einer in sich geschlossenen Erzählung zusammen – eindrücklich,
kraftvoll, subtil, fliessend und mit mehr als nur einem Augenzwinkern.
Ich mag dieses Buch, weil es in einer einfachen und flüssigen
Sprache geschrieben ist. Manchmal ist es so skurril, dass man einfach
Schmunzeln muss. Manchmal Bärndüütsch, manchmal Englisch, manchmal ein Dialog, manchmal eine Geschichten und ab und zu auch ein Gedicht. Dies alles findet man im Aaregeflüster.
Und ja - ich habe mir auch Gedanken gemacht, woher die
Autorin all diese Geschichten her nimmt. Tja - die Aare fliesst durch
die Matte, durch Bern und auch durch Désirees Gedanken.
Erschienen ist das Buch im Knapp Verlag in Olten über Désiree Scheidegger - Bernerin, Linkshänderin, Reisende, Stier, Primarlehrerin, Altstadtbewohnerin - und in Buchhandlungen erhältlich.
Im schönen Tessiner Bleniotal in Malvaglia bietet die leidenschaftliche Köchin, Kochbuchautorin und Gastronomin Meret Bissegger in ihrer Casa Merogusto genussvolle Tavolate an.
An einer grossen Tafel kommt man gemütlich zusammen und lässt sich von einem fantastischen Surprise Menu aus saisonalen Produkten überraschen. Meret Bissegger, die Gastgeberin, möchte bei ihren Gästen die Lust am Geschmack und die Neugier am phantasievollen Kochen mit natürlichen Saisonprodukten wecken. Die Herkunft der Produkte liegen ihr besonders am Herzen: wenn möglich verwendet sie Zutaten in Bioqualität, saisonal vollwertig und von regionalen Produzenten. So kamen wir z.B. in den Genuss von Taglilien aus dem eigenen Garten mit Farina-bona Crème, Crêpes aus Kastanienmehl gefüllt mit Ricotta von der Alpe Gualdo oder einem Sorbet aus Fichtenschösslingen.
Wer mehr über Merets beeindruckendes Wissen z.B. rund um essbare Wildpflanzen oder Herbst- und Wintergemüse erfahren möchte, der kauft am besten eines ihrer Kochbücher oder besucht einen Kochkurs. Und wem die Reise ins Tessin zu lang erscheint, der macht es sich einfach in einem der gemütlichen Zimmer der Casa Merogusto bequem und geniesst den Aufenthalt im sonnigen Tessin.
Weitere Informationen: www.meretbissegger.ch
Im Laden «Le petit couteau» an der Monbijoustrasse in Bern ist vereint, wozu wir meistens viel Zeit und Geduld brauchen: Das Rezept und die dafür nötigen Zutaten in der richtigen Menge – vom Käser, Metzger und Bauern aus der Region. Ein Ort, an dem Kochinspiration bei einem Kaffee oder einem Glas Wein geschieht: Sei es ein einfaches und günstiges Alltagsgericht oder eine festliche Mahlzeit.
Die Macherinnen und Macher sind überzeugt, dass «Kochen so viel mehr sein kann als tägliche Pflicht. Beim Kochen kann man Künstlerin sein, Erfinder, Philosophin oder gar Zauberer». Es gilt, aus der Routine auszubrechen und ungewöhnliche Zutaten kennen zu lernen. Nicht nur an speziellen Anlässen, sondern gerade auch im Alltag.
Nebst inspirieren soll Kochen auch zum Nachdenken anregen: Woher kommen meine Lebensmittel? Wen und was möchte ich mit meinem Geld unterstützen? Wie und mit wem verbringe ich meine Zeit?
Denjenigen unter euch, die Inspiration brauchen, seien die Rezepte ans Herz gelegt. Den Kochfaulen empfehle ich den Pasta-Takeaway am Mittag zu ihrem Glück.
Seit 1984 besteht das Familienunternehmen Vaglio Reisen AG. Seit Januar 2017 ist Sergio Maurice Vaglio, der den Familienbetrieb weiterführt, am neuen Standort im Berner Marzili unterhalb der Talstation bei der Marzilibahn anzutreffen. Sergio, der früher an der Badgasse 4 eine Filiale führte, hat im Januar 2017 das Reisebüro als Geschäftsführer übernommen. Ferien ab dem Belpmoos und auf die griechischen Kykladeninseln sind seine Spezialität. Sergio ist es wichtig, Reisen ausserhalb des Massentoursimus anzubieten, deshalb hat er sich auch auf die kleineren Inseln in Griechenland spezialisiert.
Selbstverständlich besucht er die Inseln regelmässig und man spürt seine Leidenschaft und sein Engagement für dieses Land.
Im Reisebüro Vaglio Reisen AG, kann man selbstverständlich jede andere Reise buchen und eine hervorragende Beratung ist garantiert. Ein kleines Team mit Herz.
Vaglio Reisen AG, Brückenstrasse 14 E, 3005 Bern, 031 802 12 50, info@vaglio-reisen.ch



