Auch dieses Jahr habe ich den Vorsatz gefasst, einmal pro Monat eine kulturelle Veranstaltung zu besuchen. Bis im April ist vorgesorgt: Das Team der Solina Steffisburg – einer Stiftung die sich um die umfassenden Langzeitpflege und Betreuung von Menschen kümmert – bietet seinen Bewohnerinnen und Bewohnern und zu unserem Glück auch der breiten Öffentlichkeit vielseitige Aktivitäten an.
Ein
Geheimtipp darunter ist die von Suzi Schlatter und ihrem Team organisierte Veranstaltungsreihe „SolinArt“: Achtmal in vier
Monaten öffnet Solina jeweils seine Türen und bietet uns (kulturelle) Perlen
aus Musik, Kabarett und Fotografie. Wärmstens empfehle ich die Pianistin Esther
Hasler, die es gemäss der Aargauer Zeitung versteht, als Kabarettistin,
Pianistin, Chansonsängerin und Schauspielerin mit immer neuen Perspektiven zu
verblüffen. Gespannt bin ich auch auf die Reisereportage aus Down Under: Der
Fotograf Christian Zimmermann erzählt von seiner Reise 3059km zu Fuss mit dem
Einkaufswagen durch Australien. Eckdaten und die weiteren „Perlen“ des Programms
sind hier zu finden (Start der Veranstaltungsreihe: 11.01.2019).
Als Kind spielten meine Geschwister und ich oft in der Auenlandschaft zwischen Frutigen und Adelboden und wenn wir uns weit „nach hinten“ getrauten, gelangten wir zum „Blamppi-Stäg“, über den man mehr schlecht und recht die Engstlige, den Bergbach, überqueren konnte, eine Mutprobe! Lange ist’s her, der marode Steg wurde vor über zehn Jahren durch eine 153m lange eindrückliche Hängebrücke ersetzt. Familie Wäfler, für welche der Steg als Verbindung von ihrem Haus zur Strasse unentbehrlich war und ist, haben gestaunt, wie viele Menschen plötzlich über die neue Brücke an ihrem Haus vorbeikamen. Sie schenkte müden Wanderer erstmal Kaffee aus, bevor daraus das „Hängebrügg-Beizli“ wurde. Mit viel Leidenschaft bedienen sie unterdessen ganzjährig mit vorwiegend heimischen und eigenen Produkten Gäste aus aller Welt, die zu ihnen kommen, um die Hängebrücke zu begehen, vielleicht auch dich?
„Warum
in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah“ wusste schon Goethe
auszurufen und wir tun es ihm gleich. Es gibt tatsächlich so viele schöne Orte,
die wir noch nicht gut genug kennen – so beispielsweise auch den französischen
Jura mit den Freibergen.
Um diese wunderschöne Gegend optimal zu erkunden,
empfiehlt es sich, im BnB-Jura in Undervelier zu nächtigen, einem grosszügigen
Gästezimmer in einem traditionellen Herrenhaus. Hier erwartet einen nebst dem
sympathischen und herzlichen Gastgeber-Ehepaar Alice und Roger ein Frühstück im
lauschigen Garten mit lokalen Produkten aus der Gegend. Mit etwas Glück, wenn
die beiden nämlich zu Hause sind, kann man sich sogar abends bekochen lassen. Aus Gemüse, Kräutern und Früchten aus dem eigenen Garten zaubern die beiden ein leckeres Menu, welches im Idealfall gar von einem Stück Fleisch aus der Dorf-Metzgerei begleitet wird. Die Degustation der Weine aus der näheren Umgebung unter der kundigen Führung von Roger sind das i-Tüpfelchen dieses gemütlichen Abends.
Tagsüber lockt ein Spaziergang um den Étang
de la Gruère, einem gestauten Moorsee, in dem zu Sommerzeiten auch das Baden
erlaubt ist. Oder man macht eine kleine Wanderung entlang des Grenzflusses Doubs, welche
sich wunderbar verbinden lässt mit einem leichten, aber bekömmlichen
Mittagessen in einem am Doubs gelegenen Fisch-Restaurant (z.B. im Le Theusseret oder in der Auberge La verte-herbe, beide in Goumois).
Und wer dann immer
noch nicht genug hat, dem sei ein Ausflug nach Delémont empfohlen, welches mit
einer hübschen, pittoresken Altstadt aufwartet.
Alle zwei Jahre organisiert Belp „seine“
Kulturtage, heuer ist es wieder so weit! An drei langen Wochenenden vom 17.
Oktober bis 4. November 2018 wird den Besuchern eine breite Kulturpalette präsentiert:
Ob Musik, Kunst, Literatur oder Theater, geboten wird einiges. Gespannt bin ich
persönlich auf das Konzert der Camerata Bern, den Auftritt des Musik-Kaberetts „Les
Trois Suisses“ und wie die beiden Schwestern Evelyn und Kristina Brunner "Volksmusikinstrumente" wie das Schwyzerörgeli von einer neuen Seite beleuchten und interpretieren. Gespannt bin ich auch auf die Belper Westside-Story und hoffe insgeheim während der Kulrutage die velomobile Facebox anzutreffen und von Viktor Näf karikiert zu werden, wer weiss vielleicht klappts.
Am 20. und 21. Oktober 2018 bringen Steinbeisser und der
Kursaal Bern Sterneküche, Design und Kunst an einen Tisch – zur Premiere von
«Experimentelle Gastronomie» in Bern. Eigens für diesen Anlass komponieren die
Sterneköche Fabian Raffeiner vom Restaurant Meridiano und Simon Apothéloz der
Eisblume ein rein pflanzliches Menu mit biologischen Erzeugnissen aus der
Region, in Kollaboration mit zehn Künstlern die Besteck und Geschirr auf
außergewöhnliche Art neu interpretieren. Die einzigartige Location bietet das
einstige PTT-Hochhaus. So entsteht ein Gesamterlebnis, das zeitgenössische
Gastronomie, Design und Architektur in einen spannenden Zusammenhang bringt und
die Sinneserfahrung erweitert.
«Warum essen wir so
wie wir es tun, und geht es auch anders?» Mit dieser Frage erforscht
Steinbeisser neue Wege, bewusst zu essen. Zehn Künstler suchen Antworten, indem
sie neue Arten von Besteck und Geschirr entwickeln, die mit allen Konventionen
brechen. Diese einzigartigen Stücke werden individuell handgefertigt aus
Materialien wie Ton, Glas, Papiermaché, Porzellan und Holz, um das kulinarische
Erlebnis auf unerwartete Weise zu bereichern. Wir sind begeistester über soviel Handarbeit und Leidenschaft.
Das kleine Berner Theaterkollektiv Theater Central feiert heuer sein 10-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum wagt sich die Gruppe an William Shakespeares Hamlet und setzt den Klassiker auf eine neue, noch nicht dagewesene Weise um – als Hamlet³.
Hamlet ist nicht zu beneiden: Der junge Mann verirrt sich im Taumel seiner Emotionen. Er will um jeden Preis den hinterhältigen Mord an seinem Vater rächen, doch er weiss nicht, welchen Weg er einschlagen soll. In blinder Wut handeln oder sich für rechtsstaatliches Kalkül entscheiden? Oder gar vor dem zweifelnden Verstand kapitulieren? Um diesen Zwiespalt zu verdeutlichen, sind in der Inszenierung gleich drei Schauspieler in der Rolle des Hamlet zu sehen: ein zaudernder, ein gewissenhafter und ein kämpferischer Hamlet. Und jeder der drei sucht sich seinen Weg.
Theater Central spielt «Hamlet³» vom 12. Oktober bis 3. November 2018 zehnmal im Theater am Käfigturm in Bern. Informationen und Tickets: www.theater-central.ch.
Am 16. September 2018 wird die neue Kinderlieder-CD im La Cappella
in Bern getauft. Blubbernd, schaumig wohlig und spritzig kommen die Lieder
daher und frischen den bekannten Kinderliederzirkus auf. Die Berner
Musikerinnen und Komödiantinnen Jacqueline Bernard und Simone Schranz
(ebenfalls mit dem Trio «siJamais»
unterwegs) liessen das richtige Mass an Badesalz und wohltuenden Kräutern ins
Wasser rieseln und komponierten Lieder über Tiere und Trost, Erinnerungen und
Gedankenschlösser beim Einschlafen.
Gemeinsam mit einer spannenden Crew steuern die beiden Kapitäninnen geschickt über die weichen Wellen des Chansons, die Wirbel der Volksmusik und über das Wildwasser des Rock’n’Rolls. Kleine wie grosse Ohren dürfen sich auf das «Klangbad» freuen. Die Tickets für die Plattentaufe – ohne Flaschenwurf – sind direkt bei La Cappella erhältlich. CD, Liederproben und weitere Konzertdaten der «Badwannepirate» gibt es auf der Webseite. Leinen los!
Das Keltenhaus ist ein originalgetreuer Nachbau eines keltischen Rundhauses, basierend auf archäologischen Ausgrabungen. Es ist das Einzige seiner Art in ganz Europa. Die Eingangslinie ist exakt auf Ost-West ausgerichtet und die kreisförmige Holzkonstruktion im Innenbereich ist im goldenen Schnitt zur Wand gebaut. Die Materialien für den Bau des Hauses stammen allesamt aus der näheren Umgebung: Die Baumstämme für die Holzkonstruktion aus den Wäldern des Gantrischgebiets und der Lehm aus nahe liegenden Lehmgruben, die im Schwarzenburgerland häufig sind.
Das Haus wurde in reiner Handarbeit gebaut und besteht zu 99.5% aus natürlichen Materialien. Der Bau des Keltenhauses begann im Frühjahr 1990, musste dann aber, nach einem gesetzlich verordneten Baustopp, auf Eis gelegt werden. Erst das engagierte Eingreifen der damaligen SP-Politikerin Leni Robert machte es zwei Jahre später möglich, dass das Keltenhaus fertiggebaut werden konnte. Eingeweiht wurde die gelungene Fertigstellung des Keltenhauses mit dem 1. Grossen Fest beim Keltenhaus im Jahr 1993.
Heuer am 17. – 19. August 2018 findet bereits die 24. Ausgabe des grossen Festes statt. So entstand die Tradition des alljährlichen Sommerhighlights «Keltenfest», welches bis heute (mit zwei Ausnahmen) jeden August über die Bühne geht. Während drei Tagen begeistern Musiker/innen aus aller Welt das Publikum mit Folk, Reggae, Cumbia, Ska, Rock und Weltmusik unterschiedlichster Art. Marktfahrer bieten Kunsthandwerk aus eigener kreativer Quelle an, und auf dem Feuer brutzelt buntes Gemüse und Grünkern, mit frischen Kräutern aus dem Garten.
Das Fest hat und will keine Sponsoren und organisiert sich auf freiwilliger Basis, was heisst, dass nur die Musiker/innen und Artisten Geld verdienen. Das grosse Fest beim Keltenhaus besticht durch seine Einfachheit, seine ökologische Linie und natürlich durch den zauberhaften Standort bei Guggisberg.
Die
Idee der Buskers-Festivals ist über 30-jährig und hat sich weltweit
etabliert. Diese Open-Air-Festivals mitten in den Städten bieten dem
Publikum für wenig Geld vielfältige kulturelle Eindrücke. Freier Zugang
für alle garantiert maximale Publikumsnähe. Das Busker-Festival in Bern stehen für
Qualität, Vielfalt, Toleranz, Lebendigkeit, Kreativität, Innovation und
Austausch. Seit
dem allerersten Berner Festival im Jahr 2004
versetzen jeweils Mitte August alljährlich rund 30 Gruppen auf 30 Plätzen aus der ganzen
Welt die Berner Altstadt in Ausnahmezustand. Die Professionalität
und künstlerische Vielfalt der eingeladenen Gruppen kombiniert mit der
traumhaften Kulisse der schönen Altstadt Berns und dem aussergewöhnlichen kulinarischen Angebot machen Buskers Bern
einzigartig. Wunderbar!
Donnerstag, 9. August bis Samstag, 11. August 2018. Musik, Artistik, Theater & Kulinarik. www.buskersbern.ch
Alle zwei Jahre und heuer bereits seit fast einem Monat kann man sich auf dem Hämeli in einer besonders vielschichtigen Inszenierung Gotthelfs schwarzer Spinne in verschiedene dunkle Epochen versetzen lassen.
Rund um den Hof Hämeli gibt es aber auch Köstlichkeiten und Kunsthandwerk aus dem Emmental zu erstehen und zu geniessen. In einer der Wirtschaften kann man ein währschaftes Znacht zu sich nehmen oder in der Pause mit den dargebotenen Getränken den Schreck herunterspülen.
Noch gibt es zu ein paar Vorstellungen Tickets und die Märitstände sind auf jeden Fall eine Spazierfahrt in die Emmentaler Hügelwelt wert!



