Delinat will Markführer beim
Import von Bioweinen werden und geht deshalb eine enge Zusammenarbeit mit der
Bataillard-Gruppe unter dem Titel Weinberg der Zukunft ein. Delinat
importierte zusammen mit der Weinhandlung Küferweg, die Delinat 2011 übernahm,
im Jahr 2016 1‘008‘957 Liter Wein. Bataillard ist hinter Coop und Denner die
Nummer 3 (7'668'396 Liter Wein) im Schweizer Markt vor Garnier, Lidl und Aldi.
Zur Bataillard-Gruppe gehören auch Steinfels und das Wyhuus Belp.
Bataillard verfügt als einzige
Kellerei über eine Spinning Cone Columne, die es ermöglicht Weine zu fragmentieren
und zu trinkbaren „Juwelen“ zu machen. Bataillard-Weine waren lange Zeit sehr
erfolgreich weil sie auf den gut erforschten Konsumenten-Geschmack
zugeschliffen sind und über schöne Etiketten verfügen. Im Detail- und
Getränkehandel sind sie weit verbreitet. Beide Unternehmens-Gruppen erlitten in
der Vergangenheit starke Einbussen und suchen nun die Offensive mit dem Projekt
Weinberg der Zukunft.
Was soll dieses Zusammengehen
unter dem Titel Weinberg der Zukunft?
Stefan Keller, CEO von Bataillard, sieht
im Biobereich ein interessantes Marktsegment das stark wachsen wird. Ein paar
Kleinwinzer sollen für das Image sorgen, die Kohle verdient man mit Weinen von
Gross-Betrieben oder mit industriellen Billig-Bio-Weinen. Bataillard liefert
das Knowhow und die Technik um diese auch Vorort in der Schweiz abzufüllen und
etwas aufzupeppen. Bei bis unter 20 Cent Einkaufspreis pro Liter in Spanien ein
lukratives Geschäftsmodel. Dabei geht’s wohl kaum um die Förderung von
Bio-Spitzenweinen sondern um die Belieferung der Bataillard-Kunden (Detail- und
Getränkehandel sowie Gastronomie) mit Bio-Weinen. Man hofft Coop, Lidl und Aldi
die Stirne bieten zu können. Ähnlich wie Coop suggeriert das Projekt Qualität,
Nachhaltigkeit und Fairness und blendet die Kehrseite der Medaille aus.
Vorgeführt und zelebriert werden
einige selektionierte Spitzenwinzer. Ihre Rolle dient liegt darin das Ganze als
super Sache zu legitimieren. Bei 12 Mio Flaschen die beide zusammen 2016
importierten, dienen diese Vorzeige-Betriebe höchstens als Spotlights.
Kleine Schummelgeschichten voller
Nichtgesagtem, Märchen von intimen, familiären Strukturen und Schönrederei
punkto Qualität wie sie seit Jahren in wunderprächtigen Prospekten verbreitet
werden, sorgen sicher für das schnelle, anhaltende Einlullen der Kunden. Tönt
gut, ergo ist alles gut, sehr gut sogar Bestens.
Ich denke sowohl für die
Gastronomie, alle Wiederverkäufer und den gewerblichen Weinhandel ist dies eine
mörderische Entwicklung deren Ziel einzig die Konzentration einiger grosser
Player zum Ziel hat.
Ich rate: Sinnieren über Strukturen die den eigenen
Wünschen und Träumen gerecht werden. Investieren in unabhängige und
handwerklich arbeitende Bio-Winzer kann sich lohnen – so erhalten wir echte
Vielfalt, mit den Big-Players mit marschieren lohnt sich selten! Money makes
the world go trump oder industrie-biologisch geht die Wein-Kultur zugrunde!



