Justus Imfeld: Die Rückkehr des Herrn de Mourbach (1953) - "Die Rückkehr des Herrn de Mourbach" ist eine Entdeckung. Anfang der 50er-Jahre geschrieben, also zeitgleich mit den Kriminalromanen von Friedrich Dürrenmatt, atmet der Text den Zeitgeist. Ein Landarztkrimi, verfasst von einem weithin bekannten Stadtarzt. Liebevoll und nah bei den Menschen ermittelt Balthasar Gerber in der Gegend um Biel.
Baron Eugene de Mourbach, ein in Frankreich reich gewordener Rückkehrer, will seinen Etishof, ein Wasserschloss aus dem 15. Jahrhundert, zu altem Glanz führen. Er lässt sich mit seiner Entourage im ,,Bären“ nieder, seine Adoptivtochter, die betörende Sylvie, verwirrt die jungen Männer des Dorfes. Oben am Schüssgraben wohnen als Gegenspieler der Wunderdoktor Grabenueli und seine Frau Marie, die in der Schwarzen Kunst bewandert ist.
Als Baron de Mourbach
ermordet wird, gerät das Dorfgefüge durcheinander. "Der Doktor hob
den Blick und sah durchs Fenster in die dunkle Nacht hinaus. Gute
Mittel waren das, zweifellos, aber es war nicht, was er suchte. Gab es keine Pillen gegen das Heimweh oder Pulver gegen die Unterdrückung der
Schwachen, wo waren die Tropfen, die den bohrenden Schmerz des
erlittenen Unrechts beseitigten? Hier war mit allen Fläschchen und
Salbentöpfen nichts anzufangen.“
Die Edition Mordstage hat sich zum Ziel gesetzt alte Krimis von namhaften Persönlichkeiten neu aufzulegen. Es sind Herzensprojekte von Paul Ott und Kurt Stadenmann. Im hinteren Teil des Buches lesen Sie jeweils die ausführliche Biografie des Autoren. Spannend ist es alleweil und ich finde, dass Paul und Kurt viel Aufwand betrieben, um unvergessliche Literatur unvergesslich zu machen.
Die Bücher von Edition Mordstage finden Sie in vielen symphatischen und kleinen Buchhandlungen.



